Restauration der Fujica GEr Kleinbildkamera
- Sebastian Laufenberg
- 23. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Daten zur Kamera selber
Diese Kamera habe ich vor kurzer Zeit per Zufall in der Bucht gefunden und sie gefiel mir direkt auf Anhieb. Der Stil der Kamera ist typisch für diese Zeit, Metallgehäuse, bisschen Chrom Optik und Leder Imitat. Diese Kamera ist aus dem Jahr 1970 und ist wieder eine Messsucherkamera, mit einem 2.8er Blenden/ 38mm Brennweiten Objektiv.
Diese Kamera besitzt eine elektronische Belichtungsmessung, somit kann man vorne auf dem Objektiv die Filmempfindlichkeit DIN/ASA einstellen (ISO200, ISO400, ..... ).

Das Objektiv beheimatet auch noch weitere Funktionen, einmal stellt man dort die Entfernung zum fotografierendem Objekt ein, dabei schaut man durch den Sucher und sieht dort ein Gelb leuchtendes Rechteck, dieses spiegelt eine leicht sichtbare Kopie des eigentlichen Objekts wieder. Die sich dann durch Drehen des Einstellrings auf das Originalbild verschieben lässt bis es übereinstimmt, dann ist das Bild scharfgestellt. Zusätzlich bedeutet das rote A das die Kamera auf Belichtungsautomatik arbeitet. Sollte die Belichtung kleiner als 1/30 sein leuchtet eine Warnlampe im Sucher dauerhaft. Möchte man einen Blitz nutzen dann muss einer der Zahlen auf dem Belichtungsring eingestellt werden.
Restauration der Kamera
Da die Kamera schon 55 Jahre alt ist und man für diese Kamera keine Ersatzteile oder passende Batterien bekommt muss man sich hier etwas einfallen lassen. Das Thema Batterie ist eine spezieller Fall da es diese Silber Knopfzellen mit 1,4 Volt nicht mehr gibt, da habe ich mir ausgeholfen mit gewöhnlichen Knopfzellen mit 1,5V pro Zelle.

Die zwei Fächer für die Originalen Knopfzellen sind viel größer als die Ersatzversion, da musste ich etwas Kreativ werden und habe einen Adapter gebastelt. In diesen kommen dann zwei Knopfzellen übereinander rein, damit ich auf meine 3V Betriebsspannung komme.

Zusätzlich wird in dem anderen Fach einfach eine Kugel aus Aluminiumfolie hineingelegt damit die Spannung auch weitergeleitet wird.
Jetzt kommt eigentlich der größere Teil der Restauration, die Lichtdichtungen, die an der Kamera getauscht werden müssen. Da man sonst helle Flecken auf dem Film bekommen könnte, wenn Licht ins Gehäuse eindringt. Dazu habe ich mir ein Standard Lichtdichtungsset bestellt, bekommt man alles bei Amazon.
Als Erstes geht man hin und klebt den Lichtschacht mit einem Stück Tesa zu, damit beim Säubern des Gehäuseinneren nicht Dreck in den Lichtschacht kommt, da dort die Blendenlamellen vorhanden sind und die Mechanik. Dan nimmt man sich ein paar Q-Tipps, Zahnstocher, eine Spitze Pinzette und Alkohol. Als Erstes kratzt man mit dem Zahnstochern die alten Dichtungen raus, danach löst man mit Alkohol die Klebereste der alten Dichtungen und bereitet die neue Klebestelle vor. Mit einem Blasebalg pustet man den Dreck aus den Ecken und dem Gehäuse, dann werden die Dichtungen auf Länge geschnitten und eingeklebt, das ist etwas fummelig da sie zum Teil nur 1 mm breit sind. Nachdem alles eingeklebt und angedrückt wurde kommt der schließ Test, es geht gut zu mit etwas Druck so soll es sein. Nur noch das Tesa entfernen und schon kann die Kamera benutzt werden.